Einführung in das Tarot: Die große Arkana verstehen

Was ist Tarot wirklich?

Tarot ist weit mehr als ein Werkzeug zur Wahrsagung. Es ist eine symbolische Sprache der Seele, eine Methode zur Selbstreflexion und ein Begleiter auf dem spirituellen Weg. Die Karten sprechen durch Bilder, Archetypen und intuitive Hinweise zu uns – und ermöglichen uns, Themen zu erkennen, die im Alltag oft unbewusst bleiben.

Für viele Menschen ist Tarot der Einstieg in die Welt der Esoterik – und die große Arkana bildet dabei das Herzstück des Tarotdecks. Doch was verbirgt sich wirklich hinter diesen kraftvollen Karten?

Die große Arkana – Die 22 Schlüsselstationen des Lebens

Die große Arkana besteht aus 22 Karten, nummeriert von 0 bis 21. Jede Karte steht für eine grundlegende Erfahrung oder Entwicklungsstufe, die jeder Mensch im Laufe seines Lebens durchläuft – bewusst oder unbewusst.

Während die kleine Arkana eher Alltagsthemen wie Beziehungen, Arbeit oder Emotionen abbildet, geht es bei der großen Arkana um universelle Prinzipien, seelische Entwicklung und spirituelle Erkenntnisse. Sie kann als Reise betrachtet werden – die sogenannte „Heldenreise der Seele“.

Die Reise beginnt mit dem Narren

Die Karte mit der Nummer 0 – Der Narr – steht am Anfang dieser Reise. Er symbolisiert Neubeginn, Vertrauen, aber auch Naivität. Der Narr springt ins Leben, ohne zu wissen, was ihn erwartet – voller Offenheit und ohne Vorurteil. Er erinnert uns daran, dass jeder Zyklus mit einem ersten Schritt beginnt.

Beispiele für Karten der großen Arkana

• Der Magier (I) – Steht für Selbstermächtigung, Handlungskraft und das bewusste Lenken deiner Realität.
• Die Hohepriesterin (II) – Symbolisiert Intuition, inneres Wissen und das Vertrauen in das Unsichtbare.
• Der Eremit (IX) – Eine Einladung zur inneren Einkehr, zur Weisheit in der Stille.
• Der Turm (XVI) – Repräsentiert plötzliche Umbrüche, das Zerbrechen alter Strukturen, oft als schmerzhaft erlebt – aber notwendig für Wandel.
• Die Sonne (XIX) – Steht für Klarheit, Lebensfreude und das Wiederentdecken deines inneren Lichts.

Wie du die große Arkana im Alltag nutzen kannst

Die große Arkana eignet sich hervorragend für Einsteiger und Fortgeschrittene. Du kannst sie einzeln oder innerhalb eines Legesystems nutzen. Einige praktische Tipps:

• Tageskarte ziehen: Wähle morgens eine Karte nur aus der großen Arkana und beobachte, wie ihr Thema dich durch den Tag begleitet.
• Persönliches Thema der Woche: Lege drei Karten (Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft) aus der großen Arkana, um einen Überblick über aktuelle Entwicklungsprozesse zu bekommen.
• Jahreszyklus: Ziehe zu Neujahr oder deinem Geburtstag eine Karte als „Jahresbegleiterin“.

Die Archetypen in dir erkennen

Jede Karte der großen Arkana repräsentiert einen Archetypen – ein Urbild menschlicher Erfahrung. Sie spiegeln Anteile von uns selbst wider. Wenn du also z. B. häufig „Die Hohepriesterin“ ziehst, könnte es sein, dass du eingeladen wirst, deiner Intuition mehr zu vertrauen – oder dass du tiefer in deine innere Weisheit eintauchen darfst.

Der Schlüssel liegt nicht in der „richtigen Deutung“, sondern in deinem Gefühl beim Anblick der Karte. Was spricht dich an? Welche Gedanken oder Bilder steigen auf?

Fazit: Die große Arkana als spirituelle Wegweiserin

Die große Arkana ist eine kraftvolle spirituelle Landkarte. Sie hilft dir, dich selbst zu erkennen, Entwicklungen zu verstehen und Entscheidungen bewusster zu treffen. Ihre Symbolik öffnet Türen – nicht in die Zukunft, sondern in dein Innerstes.

Wenn du dich intensiver mit Tarot beschäftigen möchtest, lohnt es sich, ein eigenes Kartendeck auszuwählen, mit dem du dich verbunden fühlst. Lege regelmäßig, führe ein Tarot-Tagebuch und erlaube dir, auf deine eigene Deutungsweise zu vertrauen.

Die Reise durch die große Arkana ist kein einmaliges Erlebnis – sie wiederholt sich in Schleifen. Und jedes Mal, wenn du ihr begegnest, erkennst du dich ein Stück tiefer selbst.